
Wir sind nicht allein mit unserem Protest gegen die geplanten Schließungen – auch andere erkennen den Ernst der Lage. Das nehmen wir sehr ernst und werden beim Flashmob auf jeden Fall mit vorbeischauen.
Auffällig ist der Zeitpunkt: Am Dienstag, den 18.11., findet um 16:30 Uhr der letzte Jugendhilfeausschuss vor dem geplanten Beschluss des Maßnahmeplans am 09.12. statt. Wenig überraschend: Die Streichungen stehen auch diesmal nicht auf der öffentlichen Tagesordnung. Wieder einmal wird anscheinend nur im nicht-öffentlichen (also geheimen) Teil darüber beraten.
Bisher äußern die jugendhilfepolitischen Verantwortlichen fast aller Parteien, wie schwierig die Lage ist – konkrete Maßnahmen oder Konsequenzen bleiben jedoch aus. Es gab bislang weder ernsthafte Bemühungen, junge Menschen in die Entscheidungen einzubeziehen, noch wird der Schutz von Kindern und Jugendlichen so hoch priorisiert, dass – ähnlich wie beim Winterdienst – dringend benötigte Mittel bereitgestellt würden.
Wir sind überzeugt: Kinder und Jugendliche, ihre Perspektiven und ihre Zukunft sind wichtiger als der Winterdienst!
Wir sind mit einem Redebeitrag bei der Demo dabei.
"Am 29.11. endet die Kulturhauptstadt 2025.
Begonnen mit großen Versprechungen zur Aufarbeitung der rechten
Gewaltausschreitungen 2018 erweist sich in dieser Hinsicht das
gesamte Kulturhauptstadtjahr als Enttäuschung. Während die
kurzweiligen Kulturangebote mit dem Ende des Jahres wieder aus
der Stadt verschwinden, bleiben Nazis und die Kürzungen bei
Kultur und sozialen Projekten. Spätestens mit den Aufmärschen
von 2018 wurde sichtbar, wie stark die extrem rechte Szene in
Chemnitz aufgestellt ist. Jeden Tag zeigt sich das durch ihren
Besitz mehrerer Immobilien, unterschiedlichen rechten
Betätigungsangeboten und überregionaler Vernetzung. Durch die
Anknüpfungspunkte der extrem rechten Szene an verschiedenste
subkulturelle Milieus und bleibt sie nicht nur in Bezug auf
ihre Nachwuchsgewinnung breit aufgestellt, sondern besitzt eine
Wirkmächtigkeit in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche
hinein.
Es darf nicht ungesehen bleiben, wie die Rechten sich in
Chemnitz immer noch ausbreiten - teilweise ungestört. Darum
machen wir die Brennpunkte der rechten Szene und das Versagen
der Stadt sichtbar. Kommt mit uns auf die Straße, am 29.11. um
15.30 Uhr und zeigt, dass wir nicht wegsehen! Gegen die extreme
Rechte und für eine lebenswerte Stadt für Alle!"

Am 09.12. entscheidet der Jugendhilfeausschuss über den Maßnahmeplan 2026 – den Förderkatalog der Jugendhilfe für das kommende Jahr. Statt sich am echten Bedarf von Kindern und Jugendlichen zu orientieren, wird wieder nur danach entschieden, was mit zu wenig Geld überhaupt möglich ist.
Die traurige Bilanz: 14 Projekte stehen bereits vor dem Aus, weitere 12 drohen durch Kürzungen und die ständige Anwendung des „Notfallinstruments (Nicht-)Förderkonzeption“ ebenfalls zu verschwinden – jedes einzelne bedeutet das Ende von wertvollen Beziehungen, Unterstützung und Perspektiven für junge Menschen in Chemnitz.
Diese Entscheidungen werden seit Monaten im kleinen Kreis und hinter verschlossenen Türen besprochen. Die Folgen sind gravierend: Wer als Kind keine Angebote für ein gutes Aufwachsen bekommt, sucht Perspektiven anderswo – und Familien und junge Menschen werden Chemnitz verlassen. Das wird massive Auswirkungen auf Ausbildung, Studium, Pflege, Gastronomie und viele weitere Bereiche haben. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist in Gefahr!
Wir sagen: Das Streichen von präventiven Hilfen ist weder ökonomisch noch nachhaltig. Es geht um mehr als Jugendhilfe – es geht um die Zukunft unseres Zusammenlebens in Chemnitz!
Kommt am 01.12. um 15:30 Uhr zur Kundgebung. Zeigt, dass ihr diese Politik nicht mittragt!


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